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Inhaltsverzeichnis
Netzaufbau
Jeder Platz verfügt über drei Ethernet-Schnittstellen. Die Farben entsprechen den Kabelfarben.
Auf dem Raumserver, der gleichzeitig als Internet-Proxy (192.168.x.91:3128) dient, wird eine Web-Anwendung zu Konfiguration der Experimental-Switche bereitgestellt. Diese Anwendung ist über 192.168.x.92 über das Raumnetz erreichbar.
| Beschreibung | Netz G216 | Netz W610 |
|---|---|---|
| Raumserver | 192.168.21.91/24 | 192.168.16.91/24 |
| Switchverwaltung | 192.168.21.92/24 | 192.168.16.92/24 |
| Raumnetz (grau) | 192.168.21.0/24 | 192.168.16.0/24 |
| Experimental-Netz 1 (gelb) | 192.168.33.0/24 | 192.168.65.0/24 |
| Experimental-Netz 2 (blau) | 192.168.34.0/24 | 192.168.66.0/24 |
Tabelle 1: Netze in G216 und W610
Client-PC
User: keinpasswort (STANDARD)
Der User keinpasswort wird als Standard-User verwendet. Dieser meldet sich wie der Name schon sagt ohne Passwort am System an. Die Idee ist es einen Account für kurze Arbeitsphasen zu haben, der von den Schülern nicht DAUERHAFT verändert werden kann. Der User keinpasswort kann bestimmte Änderungen vornehmen, für die normalerweise Administratorrechte benötigt werden (z.B. VLAN einrichten) diese werden aber nach dem Logout bzw. spätestens mit dem nächsten Reboot gelöscht.
User: z.B. fi0a (klassenbezogen mit Speichermöglichkeit)
Dieser klassenbezogene User wird vom Lehrer eingerichtet und wird für EINE Klasse genutzt. Dh. alle SchülerInnen melden sich mit diesem Account an. Der Account hat zunächst dieselben Möglichkeiten wie keinpasswort. Der große Unterschied liegt in der Möglichkeit, dauerhaft Daten in seinem Home-Verzeichnis ablegen zu können. Diese Daten verbleiben für die Dauer seiner Existenz auf dem jeweiligen PC lokal gespeichert.
Netzfreigaben
Für die Freigabe von Netzlaufwerken zum Austausch von Daten zwischen Rechnern, kann die gnome1)-Freigabe im nautilus2) (s. Orte) verwendet werden. Per Rechtsklick auf den freizugebenden Ordner und anschließendes Auswählen des Kontextmenüs „Freigabeoptionen„, kann per Anklicken von „Diesen Ordner freigeben“ und „Gastzugriff (für Nutzer ohne Benutzerkonto)„ wird der betreffende Ordner freigegeben (s. Abbildung).
Nutzung von Netzwerkprogrammen
Aufrufparameter für die Programme (Auszug)
Grundsätzliche Informationen
Schnittstellen-Logik unter Linux
Die Benennung Schnittstellen unter Linux unterliegt einem klar strukturierten System. Es wird durch eine kurze Zeichenkette ausgesagt, um welchen Typ von Schnittstelle es sich handelt. Je Type werden dann alle vorhandenen Schnittstellen beginnend mit „0“ durchnummeriert. Die erste Ethernet-Schnittstelle im System lautet demnach eth0. Die Tabelle enthält eine Übersicht über die wichtigsten Schnittstellentypen.
| Typename | Erklärung |
|---|---|
eth | Ethernet-Netzwerkschnittstellen |
wlan | WLAN-Netzwerkschnittstellen |
usb | USB-Schnittstellen |
tty | Terminalinferace (COM-Schnittstellen) |
Tabelle 2: Schnittstellentypen
Hilfe ich weiß nicht weiter!
Bei fast allen Konsolenbefehlen lässt sich per Parameter -? oder –help eine Kurzhilfe zu den möglichen Parametern aufrufen. Ausführlichere Hilfe kann man über die sogenannten man-Pages (manual; das Kürzel rtfm hat sehr viel damit zu tun). Diese Manuals können wie folgt aufgerufen werden:
man route
Beenden lässt sich die Ansicht mittels :q (stammt aus dem Editor vi und beendet das man Programm).
Netzschnittstellen einrichten mit ifconfig
Die Überprüfung der aktuellen Konfiguration kann mittels des folgenden Befehls vorgenommen werden.
sudo ifconfig -a
Der Parameter -a sorgt dafür, dass alle Informationen ausgegeben werden (siehe ipconfig /all unter Windows).
Linux bietet die Möglichkeit, sehr schnell über die Kommandozeile die IP-Adresse einer Schnittstelle anzupassen. Dabei werden die Schnittstellen mit ethX (X= 0…n) durchnummeriert.
Die Anpassung der Schnittstelle eth1 auf die IP-Adresse 192.168.21.123 würde wie folgt aussehen:
sudo ifconfig eth1 192.168.21.123
Soll zusätzlich noch die Netzmaske gesetzt werden, dann wird der Befehl durch netmask erweitert:
sudo ifconfig eth1 192.168.21.123 netmask 255.255.255.0 up
Der Zusatz up nimmt die Schnittstelle „hoch„ soll heißen aktiviert sie, falls sie vorher irgendwann per
sudo ifdown eth1
deaktiviert wurde. Im Normalfall ist der Zusatz up nicht notwendig, da eine aktive Schnittstelle die IP-Änderung unmittelbar übernimmt. Alternativ kann statt ifconfig der Befehl ip genutzt werden.
Mehrere IP-Adressen an einer Schnittstelle
Linux unterstützt die Möglichkeit, mehrere IP-Adressen auf eine Schnittstelle zu binden. Die Schnittstellennamen werden dann um ein :x erweitert. Das x steht hier für die virtuelle Subschnittstelle. Beispiel: eth0:0 ist die erste Subschnittstelle der ersten Ethernet-Schnittstelle. Dieses Konzept ist nicht mit virtuellen LANs (VLAN) zu verwechseln! Diese werden über einen separaten Befehl eingerichtet.
Über den folgenden Befehl lässt sich eine solche virtuelle Schnittstelle auf wlan0 einrichten.
ifconfig wlan0:0 192.168.21.123 netmask 255.255.255.0 up
Um eine solche Schnittstelle einrichten zu können, muss die reale Schnittstelle existieren!
Tiefer gehende Informationen zu Schnittstellen
Die folgende Liste enthält wichtige Befehle, um über die Kommandozeile Informationen zu Schnittstellen abzufragen. (experimentieren Sie!)
| Informationsquelle | Information | Befehl |
|---|---|---|
dmesg | Statusinformation zu Schnittstellen | dmesg | grep NETDEV |
dmesg | Statusinformation zu bestimmter Schnittstelle (hier eth0) | dmesg | grep eth0 |
/var/log/syslog | Logfile für Systemstatus u.a. auch für Netzschnittstellen | cat /var/log/syslog | grep eth0 |
ifconfig | Status zu Schnittstelle eth0 | ifconfig eth0 |
ip addr | Alle IP-Adressen ausgeben | ip addr show eth0 |
ip route | Routen anpassen | z.B. ip route replace default via 192.168.1.1 |
nethogs | Allgemeine Informationen wie Traffic anzeigen | nethogs |
Tabelle 3: Informationsquellen zu Schnittstellen
Netzwerkmanager
Ubuntu kennt den sogenannten Netzwerkmanager. Der Netzwerkmanager erlaubt es dem Benutzer eigene Netzwerkprofile einzurichten beispielsweise ein Profil für das Heimnetzwerk und ein Profil für die Office-Umgebung. Der Netzwerkmanager wird im Netzwerklabor eingesetzt, um Standard-Profile für jede Karte fest zuhinterlegen. Für jede Schnittstelle ist demnach die IP-Adresse für die drei Netze vorgesehen.
Anders als bei Windows kann ein normaler User (OHNE Administratorrechte) per Netzwerkmanager neue Profile anlegen und zwischen diesen schnell hin- und herwechseln. In Abbildung 4 sieht man den per Rechtsklick auf das Tray-Icon (oben rechter Bildschirmrand).
Im oberen Bereich werden die aktiven Verbindungen mit den für die jeweilige Schnittstelle verfügbaren Profilen aufgelistet. Jeweils durch einen Strich voneinander getrennt. Hier kann direkt zwischen Profilen gewechselt werden.
Unter dem Menüpunkt „Verbindungen bearbeiten“ kann man neue Profile anlegen bzw. bestehende (selbst angelegte) Profile ändern.
HINWEIS: Die Profile ifupdown (ethX) sind fix und können nicht angepasst werden.
Hat man eine Verbindung ausgewählt, so kann man in den selbsterklärenden Unterdialogen die notwendigen Einstellungen vornehmen. Hier sollte man den default Name Kabelnetzwerkverbindung 1 durch einen sinnvollen Namen ersetzen, der einen Bezug zur IP-Adresse zu lässt z.B. Router 10er eth1 (für Router-Schnittstelle im 10.0.0.0 Subnetz an Schnittstelle eth1).
HINWEIS: Soll eine IP-Adresse gezielt auf bestimmte Schnittstellen gebunden werden, dann kann dies auf dem ersten Reiter über die Eingabe der MAC-Adresse der betreffenden Schnittstelle geschehen. TIP: Nach Eingabe der IP-Adresse wird durch TAB eine Netzmaske vorgeschlagen (meist 24). Lästiges Tippen der Maske entfällt so.
| Informationsquellen für HowTos und Ähnliches | Informationsquelle (URL) | Beschreibung |
|---|---|---|
| http://www.ubuntuusers.de | Deutschsprachige Seite. Sehr ausführliches Wiki/Forum in dem zu fast allen Themen HowTos zu finden sind. | |
| https://help.ubuntu.com/ | Englischsprachige Seite. Offizielle Hilfeseite zu Ubuntu. | |
| http://www.howtoforge.com/howtos/linux/ubuntu | Deutsch-/Englischsprachige Seite. HowTos zu diversen Linux-Distributionen inkl. Ubuntu. Ebenfalls nach Anwendungen/Diensten sortiert. | |
| http://ubuntuguide.org/wiki/Ubuntu:Natty | Englischsprachige Seite. Anwendungsorientierte Seite, in der viele Pakete aufgeführt sind. Häufig will man etwas unter Linux tun, weiss aber nicht mit welchen Tool. Hier findet man Beispiele für diverese Anwendungen. |
Tabelle 4: Informationsquellen Ubuntu/Linux
ip als Alternative zu ifconfig und route
Im Folgenden werden eine Reihe von Befehlen aufgelistet, die zum Teil ähnliche Funktionen erfüllen wie ifconfig bzw. route. Sie verwenden den Basis Befehl ip mit entsprechenden Optionen.
Status (ausführlich) einer Schnittstelle anzeigen
Befehl:
ip -s link
Bedeutung:
Zeigt den Status einer Schnittstelle eth0 sowie eine Statistik zu den übertragenen Daten an.
Hinweis: OHne den Schalter -s wird nur der Schnittstellenstatus angezeigt.
Alternative zu:
ifconfig /all
IP-Adresse setzen
Befehl:
ip addr set 192.0.0.1/24 broadcast 192.0.0.255 dev eth0
Bedeutung:
Setzt IP-Adresse 192.0.0.1 mit der Netzmaske /24 und der Broadcast-Adresse 192.0.0.255 auf der Schnittstelle eth0
Alternative zu:
ifconfig eth0 192.0.0.1 netmask 255.255.255.0 broadcast 192.0.0.255
Zusätzliche IP-Adresse zu einer Schnittstelle hinzufügen
Befehl:
ip addr add 192.0.0.2/24 broadcast 192.0.0.255 dev eth0
Bedeutung:
Setzt eine weitere IP-Adresse 192.0.0.2 als Alias auf die Schnittstelle eth0.
Alternative zu:
ifconfig eth0:1 192.0.0.2/24
Hinweis: Mittels ip addr [change|replace|del] lassen sich die bestehenden Adressen manipulieren. Wobei jeweils nur ein Schlüsselwort aus der eckigen Klammer zum Einsatz kommt.
Routen anzeigen
Befehl:
ip route
Bedeutung:
Es werden alle gesetzten Routen angezeigt.
Alternative zu:
route
Hinweis: Mit der Option -6 werden alle IPv6 Routen angezeigt.
Defaut-Gateway einrichten
Befehl:
ip route add default via 192.0.0.1
Bedeutung:
Es werden alle gesetzten Routen angezeigt.
Alternative zu:
route add default gw 192.0.0.1
Hinweis: Der Befehl route kann nur genau ein Default-Gateway setzen. Der ip-Befehl ist in der Lage mehrere Default-Gateways einzurichten s. 5.6.
Weitere Defaut-Gateways einrichten
Befehl:
cat „1 table2„ » /etc/iproute2/rt_tables
ip route add 10.0.0.1/24 dev eth1
src 10.0.0.20 table table2
ip route add default via 10.0.0.1 dev eth1 table table2
ip rule add from 10.0.0.20/32 table table2
ip rule add to 10.0.0.20/32 table table2
Bedeutung:
Spezialfall: Pro Schnittstelle werden eigene Default-Gateways eingerichtet.
Alternative zu:
Hierzu gibt es keine Alternative, da dies s.o. mit dem alten route-Befehl nicht möglich ist.
